Impuls
In China besteht das Wort Krise aus den Elementen Gefahr und Chance. Es ist schon klar, dass ein Unternehmer, dessen Betrieb saniert werden muss, an die Gefahren denkt und nicht an die Chancen einer Krise. Allein der Umstand, dass er in vielen Fällen mit seinem Privatvermögen haftet und damit auch die Familienstämme um ihr Erbe fürchten, baut gehörigen Druck auf.
Seine Chance liegt allerdings genau darin, mit der Sanierung das Alles-oder-nichts-Spiel zu gewinnen. Das gelingt ihm freilich nur dann, wenn er über die gewohnte Führungskultur hinaus unausweichliche Entscheidungswege zulässt.
Mit der Existenzsicherung ergeben sich grundsätzliche Fragen, ob der Betrieb technisch, fachlich und organisatorisch fortan in der Position ist, eine erneute Krise zu verhindern.
Diese Frage offenbart eine weitere Herausforderung für eine prosperierende Zukunft.
Sie anzunehmen ist ohne Alternative.
Themen im Fokus
Die betriebliche Sanierung erfordert Hochleistungs-Effizienzmanagement.
#Sanierungsmanagement
#Liquidität
#Unternehmensrettung
Dass ein Unternehmen saniert werden muss, ergibt sich zwangsläufig aus der Komplexität wirtschaftlicher Prozesse. Davor sind selbst Betriebe nicht gefeit, die wir als gesund und robust wahrnehmen. Das ist aber freilich die Sicht des Zuschauers, vulgo Marktteilnehmer und Multiplikatoren.
Zwei Fragen drängen sich auf:
Die erste Frage: Ist das Unternehmen grundsätzlich ein Sanierungsfall? Nicht jede Krise bedeutet gleich eine existentielle Krise. Wenn man jede Unternehmenskrise als Sanierungsfall verorten würde, gäbe es keine Differenzierung mehr. Dass Unternehmen in die Defensive geraten, liegt in der Natur der Sache – nämlich: Konjunktureinbrüche, abrupt verändertes Konsumverhalten, Lieferengpässe, falsche Investitionen, Strukturwandel, überforderte Logistik, zu schnelle Kapazitätsausweitung, Produktmängel (und so weiter). Ein weiterer Punkt sind leider Zufälle.
Aber diese Einflüsse führen erst dann zu einer Überlebenskrise, wenn das Unternehmen überschuldet ist und aus eigener Kraft den Betrieb nicht mehr finanzieren kann. Der Zahlungsausfall schafft Fakten.
Daran schließt sich die zweite Frage an: Ist ein sanierungsbedürftiges Unternehmen aus betriebswirtschaftlicher Perspektive noch sanierbar?
Liquiditätsschock effizient verhindern
Sanierungsfähig sind grundsätzlich Unternehmen mit marktrelevanten Produkten oder Dienstleistungen, die allerdings am Markt nicht die notwendigen Erlöse erzielen, um mindestens die Kosten damit auszugleichen.
Die erfolgreiche Sanierung erfordert ein Hochleistungs-Effizienzmanagement, um zeitnah einen weiteren Liquiditätsschock zu verhindern und die Konsolidierung einzuleiten. Gespräche mit Banken und Gläubigern über ein Moratorium beginnen.
Parallel dazu gilt es, die Produktion aufrechtzuerhalten, um die bestehenden Absatzmärkte zu versorgen. Das schließt ein, dass Lieferketten gewährleistet bleiben. Nach diesen abgestimmten Sofortmaßnahmen, die Schritt für Schritt mit überlegter Gründlichkeit umgesetzt werden, sollte das Geschäftsmodell mit einer Stärken-Schwächen-Analyse bewertet und ein Frühwarnsystem für notwendige Restrukturierungen implementiert werden.